Jahresgewinn der Bigbank steigt um 25 Prozent auf etwa 41 Millionen Euro
Der ungeprüfte Nettogewinn von Bigbank, die in neun europäischen Ländern digitale Bankdienstleistungen anbietet, belief sich im Jahr 2023 auf 40,8 Millionen Euro, was einer Steigerung von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
„Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, in diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld unser stabiles Wachstum fortzusetzen und unseren Kunden Bankdienstleistungen zu guten Konditionen anzubieten. Das Wachstum des Kreditportfolios sowohl bei Privat- als auch bei Geschäftskunden ist das Ergebnis der Umsetzung unserer gut geplanten Strategie", kommentiert Martin Länts, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Bigbank, die Ergebnisse für 2023. Länts ergänzt, dass Bigbank im Gegensatz zu großen Universalbanken, die viel Geld auf den Girokonten der Kunden verwenden können, um Kredite mit minimalen Zinskosten zu vergeben, alle ihre Einlagen durch die Zahlung wettbewerbsfähiger Zinssätze an Kunden in verschiedenen Märkten angezogen hat: „Aus diesem Grund hat uns die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank im Jahr 2023 keine außergewöhnlichen und großen Gewinne beschert. Unser Ergebnis ist das Ergebnis der täglichen Arbeit, wofür ich dem gesamten Bigbank-Team sowie den Kunden, Investoren und Partnern, die uns vertraut haben, danke.“
Länts fügt hinzu, dass 2023 ein weiteres schwieriges Jahr für die Weltwirtschaft war. Der Krieg gegen die Ukraine dauert nun schon ein zweites Jahr an und der bewaffnete Konflikt zwischen Israel und der Hamas wurde zu einem neuen geopolitischen Faktor. Die von der Europäischen Zentralbank ein Jahr zuvor angehobenen Leitzinsen haben die Inflation zwar gebremst, aber das für 2023 gesetzte Ziel ist noch nicht erreicht. Der Euribor steigt nicht mehr und hat einen Abwärtstrend eingeleitet, der jedoch nicht zu wesentlichen Veränderungen im gesamten Zinsumfeld geführt hat.
Ein Schlüssel zu diesen guten Finanzergebnissen ist auch das anhaltende Vertrauen der Kunden in die grenzüberschreitenden Bigbank-Märkte in Deutschland, Österreich und den Niederlanden sowie die Einführung der Spareinlagen in Estland, Finnland und Litauen. Im vierten Quartal überstieg der Bestand an Spareinlagen in der Gruppe erstmals eine Milliarde Euro.
Das Bruttokreditportfolio der Bigbank wuchs bis Ende 2023 auf den Rekordwert von 1,67 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 58 Millionen (+4%) im Quartalsvergleich und von 306 Millionen (+23%) im Jahresvergleich entspricht. Im vierten Quartal wuchs der Bestand an Wohnungsbaudarlehen um 44 Millionen (+14%) auf 351 Millionen Euro und der Bestand an Konsumentenkrediten um 15 Millionen (+2%) auf 736 Millionen Euro. Der Darlehensbestand im Firmenkundengeschäft blieb im vierten Quartal im Wesentlichen auf dem Niveau vom Ende des dritten Quartals (-0,2%).
Der gesamte Einlagenbestand der Bigbank-Gruppe stieg im vierten Quartal um 154 Millionen (+9%) und für das Jahr 2023 um 570 Millionen (+42%) auf 1,94 Milliarden Euro. Der Bestand an Termineinlagen sank gegenüber dem dritten Quartal um 3 Millionen (-0,4%) auf 916 Millionen Euro. Der Bestand an Spareinlagen wuchs gegenüber dem Vorquartal um 158 Millionen (+18%) auf 1,02 Milliarden Euro.
Auch das Firmenkundengeschäft lieferte im vierten Quartal erneut ein starkes Ergebnis. Dazu trugen die gute Qualität des Kreditportfolios und der Nettogewinn aus der Neubewertung der zugrunde liegenden Aktiva von Investitionskrediten mit Sonderkonditionen bei. Der Gewinn vor Steuern des Segments erreichte im vierten Quartal 6,9 Millionen Euro, wovon 3,9 Millionen auf das Ergebnis aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzaktiva entfielen.
Der Zinsüberschuss im vierten Quartal stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,9 Millionen (+18%) und belief sich auf 25,2 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss für die 12 Monate des Jahres 2023 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15,6 Millionen Euro (+19%) und belief sich auf 98,0 Millionen Euro.
Hinsichtlich der Qualität des Bigbank-Kreditportfolios wird deutlich, dass sich das schwache externe Umfeld bis zu einem gewissen Grad auf die Kreditkunden ausgewirkt hat und sowohl der Anteil der ausgefallenen Kredite als auch die Wertberichtigungen für Kreditforderungen gestiegen sind. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 schwächte sich das Kreditportfolio der Bank nicht ab, aber im letzten Quartal des Jahres gab es einen leichten Rückgang der Qualität des Konsumentenkreditportfolios. Die Wertberichtigungen für Kreditforderungen stiegen im vierten Quartal um 2,2 Millionen Euro (+47%) gegenüber dem vierten Quartal 2022 und um 5,4 Millionen Euro (+35%) gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zu Ende 2022 stieg das Volumen der Darlehensforderungen der Stufe 3 bis Ende 2023 um 21,1 Millionen Euro und erreichte 2,8% der Darlehensforderungen (+1,0 Prozentpunkte).
Im Segment der Unternehmenskredite und der Wohnungsbaukredite gab es keine Anzeichen für eine Verschlechterung der Kreditqualität. Insgesamt bleibt die Qualität des Kreditportfolios gut, und die Abschwächung des Konsumentenkreditportfolios war zum Ende des vierten Quartals moderat. Um ihr Wachstum zu finanzieren, nahm die Gruppe 2023 zusätzliches Kapital auf, indem sie das ein Jahr zuvor gestartete Anleiheprogramm erfolgreich abschloss und im Herbst 2023 ein neues Anleiheprogramm über 30 Millionen Euro auflegte. Die erste Runde des neuen Programms war erneut überzeichnet, dieses Mal besonders eindrucksvoll um das Siebenfache. Im Jahr 2023 organisierte die Bigbank zudem drei gezielte Emissionen von Anleihen, die als Tier-1-Kapital (AT1) anrechenbar sind, die ebenfalls alle erfolgreich waren.